Integrationspreis „Zuflucht Niedersachsen 2014“ des Landes Niedersachsen

30.06.2014 CJD Göddenstedt « zur Übersicht

Im Bereich Integration und Migration des CJD Göddenstedt sind weit mehr als 20 Ehrenamtliche in Stadt und Landkreis Uelzen aktiv. Sie begleiten bei Behördengängen, Schulanmeldungen, Arztbesuchen, Elternabenden, übersetzen, geben Sprachkurse, kochen eine warme Mahlzeit für die Kinder und gestalten mit ihnen die Freizeit.

Nun konnten einige der freiwillig Engagierten als Wettbewerbsteilnehmer beim Niedersächsischen Integrationspreis 2014 „Zuflucht Niedersachsen“ zu dem der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf einluden, dabei sein.

Der Ehrenamtliche Mahsoud Sediqi kam zum Beispiel mit seiner Familie vor etwa drei Jahren nach Deutschland, erst nach Friedland in die Erstaufnahmeeinrichtung und dann nach Uelzen in eine Gemeinschaftsunterkunft. Über seinen Aufenthalt hier, gibt es noch keine Entscheidung. Obwohl er in der Unsicherheit lebt, wie es für ihn, seine Frau und die Kinder weiter gehen wird, lernte er die deutsche Sprache schnell und auf eigene Kosten. Ein offizieller Integrationskurs nach Vorgaben des Bundesamtes steht ihm nicht zu. In der ersten Zeit nach seiner Ankunft erhielt er auch Unterstützung durch Ehrenamtliche des CJD. Seit einigen Monaten gibt er genau das ihm und seiner Familie entgegen gebrachte Engagement an neu ankommende Menschen weiter. Mahsoud ist ein sehr engagierter junger Mann, welcher immer zur Stelle ist, wenn Übersetzungen und Begleitungen notwendig sind. Der starke Wille in Deutschland etwas zu erreichen, hat sich bei ihm ausgezahlt. Im August beginnt er seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. Deutschland kann auf Mahsoud, genau wie auf die vielen anderen Menschen nicht verzichten, so Sylvia Helms vom CJD.

„Ich freue mich sehr über so viel ehrenamtliches, nachbarschaftliches Engagement“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil bei der Preisverleihung im Alten Rathaus von Hannover.

Viele interessante und beispielhafte Projekte, welche sich konkret für Flüchtlinge in Niedersachsen und deren Aufnahme in die Gesellschaft einsetzen wurden vorgestellt und geehrt.

Das Team des CJD beeindruckte vor allem ein Projekt, in welchem Medizinstudenten und ein Arzt Kinder und Erwachsene ohne Papiere anonym behandeln.

Ohne die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen würden die gerade in Stadt und Landkreis Uelzen angekommenen Personen aus den verschiedensten Ländern der Welt weit weniger Unterstützung erfahren.

Madushani Monard, welche eine halbe Personalstelle Flüchtlingssozialarbeit über das Land Niedersachsen, kofinanziert durch den Landkreis Uelzen, für den gesamten Landkreis im CJD ausfüllt, stößt derzeit dennoch mit den Ehrenamtlichen an die Grenzen der Arbeit. Momentan gehen stündlich mehrere Anrufe aus Schulen, von besorgten Nachbarn, von Ärzten und weiteren Einrichtungen ein, welche um Unterstützung und Rat bitten. Aufgrund der weiter steigenden Flüchtlingszahlen ist es notwendig, weitere hauptamtliche Personalstellen zu schaffen. Ehrenamt kann professionelle Sozialarbeit sehr gut unterstützen, sie ist unverzichtbar und wertvoll. Sie kann diese aber nicht ersetzen. Das reine Abfangen von Spitzen, in den für die Ankommenden besonderen Situationen ist keine dauerhafte Lösung, ist sich Sylvia Helms sicher.

 

 

Sylvia Helms vom CJD Jugendmigrationsdienst Uelzen mit Ministerpräsident Stephan Weil